Kehrsatz aktuell

Wahlen in Kehrsatz: Wird Christoph Läderach Gemeindepräsident?

Verwirrspiel in Kehrsatz Der Kandidat, der keiner sein will

Christoph Läderach (FDP) kandidiert für das Gemeindepräsidium in Kehrsatz – oder doch nicht? Jedenfalls ist es eine “Option”

Johannes Reichen, der Bund

Publiziert: 08.10.2024, 17:45

FDP-Mann Christoph Läderach am Wahlpodium Mitte September: «Das ist eine Option.»

FDP-Mann Christoph Läderach am Wahlpodium Mitte September: «Das ist eine Option.»

Foto: Franziska Rothenbühler

Vielleicht liegt es am Namen der Gemeinde: Vor den Wahlen fällt hin und wieder ein Satz, der mit dem nächsten schon wieder verkehrt zu sein scheint.

Am 20. Oktober bestimmt Kehrsatz einen neuen Gemeinderat. FDP, SVP, Mitte sowie Grüne/SP buhlen mit jeweils drei Kandidierenden um die fünf Sitze. Seit 2008 sind die Kräfteverhältnisse im Rat immer gleich: 2 FDP, 2 SP/Grüne, 1 SVP.

Von den Gewählten wird eine Person das Gemeindepräsidium übernehmen – die Wahl dazu ist für den 24. November vorgesehen. Zuletzt war es fest in FDP-Hand: Seit 1989 stellte der Freisinn immer das Gemeindeoberhaupt, zuletzt Katharina Annen, die nach zwölf Jahren aufhört.

Gespräche bei den Bürgerlichen

Diese Vormacht wollen die Linken nun ins Wanken bringen. SP und Grüne schlossen sich für die Wahlen zu «Kehrsatz links der Mitte» (KLM) zusammen. Mit diesem Bündnis wollen sie Laura Rossi (Grüne) ins Gemeindepräsidium hieven, wie sie bereits im März bekannt gaben.

Laura Rossi will erste linke Präsidentin in Kehrsatz werden.

Laura Rossi will erste linke Präsidentin in Kehrsatz werden.

Foto: Franziska Rothenbühler

Die Bürgerlichen hielten sich bisher mit Namen zurück. Im Juni gaben FDP und Mitte bekannt, dass sie für die Gemeinderatswahlen eine Listenverbindung eingehen. Was das Präsidium anbelangt, schrieben sie damals, dass über eine bürgerliche Kandidatur Gespräche zwischen FDP, Mitte und SVP im Gang seien.

Im gleichen Ton äusserten sich die Parteien auch noch an einem Podium am 19. September. SVP-Gemeinderat Roland Geiger fand die Kandidatur von Rossi «etwas vorschnell» und stellte in Aussicht, dass sich die Bürgerlichen nach der Gemeinderatswahl je nach Ausgang auf eine gemeinsame Kandidatur einigen würden.

Kandidat oder nicht?

Von diesem Plan scheint sich die FDP aber verabschiedet zu haben. Auf ihrer Website ist jedenfalls ein «Kandidat Gemeindepräsidium» aufgeführt. Er heisst Christoph Läderach und kandidiert auch als neuer Gemeinderat.

Auszug von der Website der FDP Kehrsatz.

Auszug von der Website der FDP Kehrsatz.

Foto: Screenshot

Noch vor drei Wochen am Podium wollte sich Läderach nicht eindeutig zu einer Kandidatur als Präsident äussern. «Das ist eine Option, sicher», sagte er damals. Man werde dann am 20. Oktober «auskäsen», wer seitens der Bürgerlichen antrete.

Am Dienstagnachmittag erklärt sich Läderach zunächst am Telefon. Später zieht er seine Aussagen wieder zurück. Am Ende bleibt offen, ob er nun Kandidat für das Gemeindepräsidium ist oder nicht.

SVP-Präsident ist überrascht

Anruf bei Roland Geiger. Der SVP-Präsident und amtierende Gemeinderat kennt den Eintrag auf der FDP-Website nicht und ist entsprechend überrascht. Er geht noch immer davon aus, dass sich die bürgerlichen Parteien FDP, SVP und Mitte nach der Gemeinderatswahl auf eine Kandidatur einigen. «Das war die Sprachregelung, und daran hat sich für mich nichts geändert.»

Roland Geiger: «Daran hat sich für mich nichts geändert.»

Roland Geiger: «Daran hat sich für mich nichts geändert.»

Foto: Franziska Rothenbühler

Auch nichts geändert hat sich für Laura Rossi, die Kandidatin der Grünen. Falls sie in den Gemeinderat gewählt wird, ist sie für die Präsidiumswahl gesetzt. Sie nehme zur Kenntnis, dass es sicher keine stille Wahl geben werde, sagt Rossi. «Ich bin gespannt, wer dann gegen mich antritt.»

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